Entgeltverhandlungen enden ergebnislos, Mitarbeitsrichtlinie und eigene ARK der EKD, keine SuE-Übernahme und damit keine Regenerationstage in den AVR DD

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Sitzung des Fachausschusses der Dienstnehmerseite in der ARK DD fand am 01.06.2023 in Dortmund statt. Neben der Terminfindung 2024 waren viele Themen zu besprechen und zu diskutieren. Eine gemeinsame Stellungnahme an die EKD zur neuen Mitarbeitsrichtlinie (ehemals Loyalitätsrichtlinie) war leider nicht mehr möglich, jedoch wird über die Verbände entsprechend interveniert. Gleiches gilt für die aberwitzige Vorstellung der EKD, eine eigene ARK zu gründen. Sicherlich soll diese erstmal nur für den verfasst-kirchlichen Bereich gelten. Aber wir sind uns sicher: Das ist erst der Anfang (vom Ende)!

Eine Übernahme der Regelungen des Sozial- und Erziehungsdienstes im Öffentlichen Dienst (TVöD SuE) lehnt die Dienstgeberseite mit dem Hinweis auf die Mehrbelastung der Kolleginnen und Kollegen, die dann die jeweiligen Mitarbeitenden an den Regenerationstagen vertreten müssen und somit Mehrarbeit haben, ab! Wir haben uns auf der Dienstnehmerseite dazu entschieden, hier nicht klein beizugeben! Im Gegenteil: Wir werden es zur Not vor die Schlichtung bringen!

Schon in einer anderen Angelegenheit haben wir gerade den Schlichtungsausschuss angerufen, nämlich zur Vergütung von Dienstreisezeiten. So streben wir eine Regelung an, nach der nicht nur die Zeit der dienstlichen Inanspruchnahme am auswärtigen Arbeitsort, sondern auch die Zeiten für die An- und Abreise zur auswärtigen Arbeitsstelle als Arbeitszeit gewertet werden.

Zum Entgelt hat der erste der beiden Verhandlungstermine am 22.05.2023 und der zweite Termin am 12.06.2023 in Hannover stattgefunden. Die Dienstgeber hatten außer der Forderung nach einer 28 Monate betragenden Laufzeit (01.01.2024-30.04.2026!) zum ersten Termin keine weiteren Vorstellungen oder Ideen, geschweige denn ein Angebot für uns. Natürlich lehnten sie jegliche Nachbesserungen unsererseits für 2023 ab! Unsere Forderung noch in 2023 zumindest am Mindesterhöhungsbetrag noch etwas zu schrauben und ab 01.01.2024 bei einer Laufzeit von 12 Monaten die Entgelte zu erhöhen (alternativ mit einem festen Sockelbetrag) und erneut einen Mindesterhöhungsbetrag zu verhandeln, lehnte man ebenso ab.

Der 2. Verhandlungstag, am 12.06.2023, endete dann leider in einer Eskalation und dem Abbruch der Gespräche! Das Angebot der Dienstgeberseite war so unterirdisch, dass man sich schon fragen muss, in welcher Welt man dort lebt, wenn man sich selbst als Werbung die Internetseite www.attraktiver.de gesichert hat. Attraktiver macht das Angebot, das nicht einmal die Hälfte des Abschlusses im Öffentlichen Dienst ausmacht, die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen mit einem AVR DD Vertrag definitiv nicht! Hier leben die Dienstgeber in ihrer eigenen Welt!

Besonders unverschämt war, dass man den fast sicher geglaubten Abschluss für die ärztlichen Kolleginnen und Kollegen jetzt auch nicht mehr auf den Weg bringen wollte, da man ja bei den nichtärztlichen Kolleginnen und Kollegen nicht zu einer Einigung gekommen sei. Getreu dem Motto: „Alles oder nichts“, „Ganz oder gar nicht“, war der „Ärzte-Abschluss“ nun aus Dienstgebersicht Teil eines Gesamtpaketes! Besonders unverschämt war man auch dahingehend, dass die Dienstgeberseite erklärte, besser zu wissen, was die Kolleginnen und Kollegen wollen und brauchen. Wir würden den Kolleginnen und Kollegen nicht richtig zuhören……

Doch, das tun wir! Die Kolleginnen und Kollegen wollen in den AVR DD die gleichen Bestandteile einer Entgeltrunde, wie sie die Kolleginnen und Kollegen im Öffentlichen Dienst und vergleichsweise im BAT KF erhalten haben! Sie wollen die Regenerationstage, sie wollen die entsprechenden Zulagen, sie wollen eine Inflationsausgleichsprämie in voller Höhe und sie wollen eine notwendige Entgeltsteigerung! Und warum wollen sie das? Weil sie es verdient haben, weil sie es wert sind, weil es gerecht ist und weil es notwendig ist!

Wer nach Fach- und Arbeitskräften schreit und über die Entwicklung am Arbeitsmarkt heult, muss auch für vernünftige Arbeitsbedingungen und eine faire Entlohnung eintreten – das wäre ein attraktiver(.de)-Dienstgeber mit attraktiven Arbeitsplätzen!!!

Lieben Gruß

Andreas Korff